Die Inspiration kennt viele Quellen, ihr Spektrum ist groß, vielfältig und persönlich. Sie schöpft sich mal aus Gedanken und Empfindungen, mal aus einem Eindruck oder Moment. Von der reinen Gegenstandslosigkeit bis zu verschiedenen Ebenen der Darstellung sind einige Werke eindeutig bestimmten Ursprungs, andere von "Irgendwo" inspiriert. So gibt es in jeder Arbeit eine eigene Welt zu erfahren - eine visuelle Poesie, ein Weg in einen reflexiven Raum.
Angelehnt an den amerikanische Abstrakten Expressionismus, werden die Bildoberflächen zumeist als ein Blickfeld ohne zentralen Fokuspunkt behandelt. Die Folge ist ein transzendentaler Akt des Betrachtens, welcher sich sowohl durch die Unmittelbarkeit der sinnlichen Erfahrung als auch durch das daraus erwachsende profunde Kontemplationspotenzial auszeichnet.
Erfahrungen des Impressionismus aufgreifend, kommt insbesondere dem Licht, als Medium der Wahrnehmung und Träger von Energie und Information eine integrale Rolle zu, um so in atmosphärischen Expressionen eine übergreifende Gültigkeit zu entfalten. Das Zusammenspiel von Bekanntem und Unbekanntem, von Natürlichkeit und Synthese, macht die Werke in ihrer Gesamtheit organisch und doch fremd.
Im Sinne eines häufig großflächigen und zu weilen auch pastosen Farbauftrags sowie eines sorgsamen Kompositionsprozesses, der intuitiven Entstehungsprozessen folgt, werden Parallelen zur Color Field Art erkennbar. Grenzenauflösend, raumöffnend und immersiv, Assoziationen zulassend und doch nicht greifbar, wohnt den Kompositionen eine natürliche Komplexität sowie Vielschichtigkeit inne.
Die formale Reduziertheit wiederum teilt wesentliche, bildgebende Gestaltungsansätze der Minimal Art. Übersetzt werden diese der Abstraktionsgeschichte entspringenden Eigenschaften in gegenwartsbezogene und überzeitliche Malereien von gleißender und zugleich entblößter Materialität.
Der Prozess des Malens gestaltet sich dabei als ein stetiges Pendeln zwischen aktiven und passiven Phasen des Arbeitens. Etwas zu entfernen oder zurückzuhalten ist dabei oft wichtiger als das Hinzufügen neuer Elemente. Dabei werden Arbeitsabläufe, sowie Vorstellungen von Komposition und Farbigkeit stets aufs Neue befragt.
So werden die Werke mehr als bemalte Oberflächen - sie werden emergente und individuelle Objekte, die durch mehr als die Struktur des Bildträgers und aufgetragene Farbe definiert werden.
Maximilian Welz
Stuttgart, 11.05.2024
*1998 in Heidelberg
2018-2024 Studium Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Cordula Güdemann, Katrin Plavcak und Thomas Bechinger
Ausstellungen
(Auswahl)
*Einzelausstellung
2025 40 dimensions - &Gallery, Edinburgh
2024 14. salondergegenwart, Hamburg
4. Südwestdeutsch Kunstpreis - Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, Esslingen
OK BYE - Diplomausstellung Kunstbezirk, Stuttgart
Samsara oder im konstanten Werden - Oberwelt e.V., Stuttgart *
micro-macro - Böblinger Kunstverein, Böblingen
2023 Beyond - Galerie Thomas Fuchs, Stuttgart *
PARALLEL Vienna - Galerie Kunst ab Hinterhof, Wien
Shifts in Nature - Galerie Kellermann, Düsseldorf
Deus ex machina - Gewerkschaftshaus, Stuttgart
PARALLEL EDITIONS 2023 - Galerie Kunst ab Hinterhof, Wien
2022 Moment - Duoausstellung mit Stefan Beyer im Projektraum AKKU, Stuttgart
PopUp-Galerie 2022 Dillmann - Galerie Strzelski, Stuttgart
Nach der Zeit - Einzelausstellung Galerie Fingur, Tübingen *
holy mountain kollektiv Container Haus am Wehrsteg, Heidelberg
LOOTBOX - Kultur Am Kelterberg Vaihingen e.V., Stuttgart
Süsse Stückchen - Kunstverein Böblingen, Böblingen
2021 OPAK - Galerie Kunst ab Hinterhof, Wien
Art Austria - Galerie Kunst ab Hinterhof, Wien
Blühende Landschaften - Zeroarts-stuttgart, Stuttgart *
ABLEGER - Chloroplast e.V. Stuttgart, Stuttgart
Stipendien | Preise
2023 GOPEA Förderjahrgang 2023 - 24
2021 holy mountain kollektiv Monatsstipendium barac, Mannheim